FURZEN FISCHE?
Das SUBIPEDIA hat den Anspruch Themen aus dem Tauchen und den Lebewesen im Meer aufzugreifen, seriös recherchiert und fundiert etwas näher zu beleuchten.
Also ist die Frage ob Fische furzen, kein Furz vom SUBIPEDIA, sondern ernst gemeint.
Zugegeben übers Furzen nicht nur ernstgemeintes aufzuzeigen, das kann ich mir nicht ganz verkneifen.
So die Aussage: Laute Fürze stinken nicht, leise aber fürchterlich.
Oder, zwei Homosexuelle flanieren durch Shops auf der Suche von neuen Kleidern. Da lässt der eine deutlich einen Furz fahren. Sagt der andere; Oh love is in the air.
Doch nun die seriöse Antwort: Ja, Fische furzen auch.
Doch bevor wir uns damit näher befassen, etwas Furzlehre.
Furzen wird umgangssprachlich auch pupsen genannt.
Die korrekte Bezeichnung ist flaturieren, resp. als Substantiv Flatulenz. Es ist abgeleitet vom lateinischen flatus was Wind, Blähung bedeutet.
Flatulenz bezeichnet die verstärkte Entwicklung von Gasen (beispielsweise Methan, Kohlenstoffdioxid, Schwefelwasserstoff und anderen Gär- bzw. Faulgasen) im Magen und/oder Darm, wonach es zum rektalen Entweichen (Flatus) von Darmgasen kommt.
Beim Verdauungsvorgang beim Menschen, der bis zu 42 Stunden dauern kann, entstehen Darmgase. Der größte Anteil diffundiert in den Blutkreislauf und wird über die Lungen abgeatmet. Die eigentliche Flatulenz ist ein Gasüberschuss von etwa 0,5 bis 1,5 Litern pro Tag, der eben über das Furzen hinten entweicht.
Einige Menschen haben die Fähigkeit, durch gezieltes Spannen des Darmschließmuskels die Tonhöhe der Abwinde zu modulieren. Der bekannteste dieser Kunstfurzer, die früher auf Jahrmärkten und Rummelplätzen auftraten, war der Franzose Joseph Pujol, der unter dem Künstlernamen Le Pétomane (von französisch le pet ‚der Furz‘) auch im Pariser Moulin Rouge in den 1890er Jahren auftrat. Quelle Wikipedia.
Nicht nur die Menschen furzen, sondern das Flaturieren ist in der Tierwelt nicht unbekannt. Die zwei Biologen Nick Caruso vom Virginia Polytechnic Institute in Blacksburg und Dani Rabaiotti vom University College in London haben sich damit intensiv auseinandergesetzt und ein Buch darüber geschrieben.
Darin schreiben sie, dass einige Arten von Heringen das pupsen (furzen) soweit entwickelt haben, um damit zu kommunizieren. Die Heringe schlucken Luft an der Wasseroberfläche speichern sie in der Schwimmblase und können das Gas gezielt über den Analtrakt abgeben. Dabei entstehen Pupsgeräusche mit einer sehr hohen Frequenz, als ob «Menschen Luft durch ihre locker aufeinanderliegenden Lippen pressen würden», beschreiben die Autoren den Vorgang. Diese hohen Frequenzen sind für Heringe gut wahrnehmbar. Sie lassen umso häufiger einen fahren, je mehr Tiere im Schwarm leben. Raubfische können die Töne nicht hören.
Andere Meeresbewohner nutzen die Fähigkeit zu furzen, um ihre Lage im Wasser zu stabilisieren. Der Sandtigerhai etwa sinkt auf den Boden, wenn er nicht aktiv schwimmt. Um mehr Auftrieb zu bekommen, schluckt er deshalb Luft und speichert sie im Magen. Will er nun wieder in der Tiefe ruhen, lässt der Hai das Gas durch den Hintern entweichen, allerdings nicht so laut, wie die Heringe das tun.
Quelle: Artikel von Anke Fossgreen in der Sonntagszeitung vom 17. Febr. 2019 unter der Rubrik Wissen
Buchhinweis: Nick Caruso und Dani Rabaiottii «8p)oops! Erstaunliches zur tierischen Flatulenz Verlag Nagel& Kimche